Reallast bei Immobilien: Was Eigentümer wissen sollten
Eine Reallast ist eine Verpflichtung, die auf einer Immobilie lastet und wiederkehrende Leistungen vorsieht – etwa Geldzahlungen, Pflege oder Unterhalt. Sie wird im Grundbuch eingetragen und bleibt in der Regel dauerhaft bestehen.
Für Eigentümer, die eine Immobilie verkaufen möchten, ist es wichtig zu wissen, welche Auswirkungen eine Reallast auf den Wert und die Verkaufsmöglichkeiten hat.
Was ist eine Reallast?
Eine Reallast ist ein dingliches Recht, das den Eigentümer verpflichtet, regelmäßig bestimmte Leistungen zu erbringen – zum Beispiel:
- wiederkehrende Geldzahlungen,
- Versorgung oder Pflegeleistungen,
- Nutzungsrechte oder andere fortlaufende Verpflichtungen.
Sie wird notariell vereinbart und im Grundbuch eingetragen. Dadurch ist sie für jeden potenziellen Käufer erkennbar und wirkt auch bei einem Eigentümerwechsel weiter.
Typische Beispiele aus der Praxis
- Eltern übertragen eine Immobilie auf ihre Kinder, behalten sich aber Unterhalts- oder Pflegeleistungen vor.
- Bei Grundstücksübertragungen kann eine Reallast vereinbart werden, um regelmäßige Zahlungen oder Naturalien abzusichern.
- Teilweise entstehen Reallasten auch durch Testamente, Erbverträge oder behördliche Auflagen.
Auswirkungen auf den Immobilienverkauf
Eine Reallast kann den Verkauf erschweren oder den Verkehrswert mindern, weil sie für Käufer eine zusätzliche Verpflichtung darstellt.
Eigentümer sollten wissen:
- Die Reallast bleibt bestehen, auch wenn die Immobilie verkauft wird.
- Der Käufer übernimmt die Verpflichtung vollständig mit dem Eigentum.
- Je nach Art und Umfang kann das den Kaufpreis oder die Nachfrage beeinflussen.
Reallast im Vergleich zu ähnlichen Rechten
| Recht / Begriff | Zweck / Nutzung | Unterschied zur Reallast |
|---|---|---|
| Nießbrauch | Nutzung der Immobilie, Erträge behalten | Keine Pflicht zu Leistungen, Fokus auf Nutzung |
| Grundschuld / Hypothek | Kreditsicherung | Dient nur der Absicherung, keine laufenden Leistungen |
| Dienstbarkeit | Nutzungsrecht (z. B. Wegerecht) | Keine wiederkehrenden Verpflichtungen |
Worauf Eigentümer achten sollten
- Grundbuch prüfen: Welche Reallasten sind eingetragen und in welchem Umfang?
- Verträge verstehen: Welche Verpflichtungen bestehen konkret?
- Wertauswirkung einschätzen: Eine Reallast kann den Verkehrswert reduzieren.
- Rechtsberatung einholen: Notar oder Fachanwalt kann über Löschung oder Anpassung informieren.
Fazit: Reallasten richtig einschätzen – Verkauf realistisch planen
Eine Reallast kann sinnvoll sein, um bestimmte Verpflichtungen rechtlich abzusichern. Für den Verkauf einer Immobilie bedeutet sie jedoch, dass Käufer diese Verpflichtung übernehmen müssen – was sich auf den Preis und die Vermarktung auswirken kann.
Hinweis:
Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen helfen, den Ablauf und die wesentlichen Regelungen besser zu verstehen. Sie dienen ausschließlich der Orientierung und ersetzen keine rechtliche Beratung. Für notarielle oder rechtliche Fragen wenden Sie sich bitte an einen Notar oder Rechtsanwalt Ihres Vertrauens.
